angie


 

Es war Mai als die ungewisse Ahnung zur Gewissheit wurde.Das grösste Geschenk,unser Engelchen,hatte sich angekündigt und wir strahlten mit der Sonne um die Wette.Die Freude war riesengross,Familie,Freunde,Bekannte,alle freuten sich mit und die nächsten Monate waren ausgefüllt mit den Vorbereitungen,mit der zappligen Vorfreude und zum Schluss mit dem ungeduldigen Warten.Wir waren so unheimlich neugierig auf das Menschlein,das uns da geschenkt und anvertraut wird.

Was wir dann bekamen war soviel mehr,mitten im Dezember einen kleinen Schatz,den wir kaum aus den Armen lassen wollten...Angelina war da und stellte unsere Welt komplett auf den Kopf.

Sie war ein ganz normales Kind...für alle anderen,für uns war sie natürlich das schönste,klügste und liebste auf der Welt.
Dann kam eine irre Zeit voller Glück,Lebensfreude,Dazulernen.Sie entwickelte sich wie jedes Kind und mit ihrem Charme wickelte sie nicht nur Mama,Papa,Omi's und Opi's um den Finger.Wann immer sie lachte war es um einen geschehen,sie war ein so fröhliches Kind,sie lachte gern und viel.
Das erste Krabbeln,die ersten Schritte,die ersten Worte,ich wusste nie wer stolzer war...die kleine Maus oder wir.Alle Eltern empfinden das sicher ähnlich.
Sie zeigte uns ihre Welt,sie lehrte uns wieder die Welt mit Kinderaugen zu sehen.Alles musste sie genau wissen...neugieriges kleines Knöpfchen haben wir sie manchmal genannt,was sie in schönster Regelmässig empörte.
Die nächsten Jahre waren angefüllt mit Freude,Leben,Glück...hin und wieder ganz normale diverse Machtkämpfchen,die waren aber eher selten.
Öfter mal abends,wenn es ins Bett gehen sollte.Mit kleinen Äuglein und schelmischem Grinsen erklärte sie uns,sie wär gar nicht müde,nur ihre Haut wollte schlafen.
Sie hatte ihre ganz eigene Logik anderen zu erklären warum etwas eben so und nicht anders sein kann.
Ein Regenbogen entstand z.B.für sie nicht weil nach dem Regen die Sonne scheint,sondern weil mindestens die Zwerge,wenn nicht auch Elfen damit beschäftigt sind,den Himmel anzumalen,damit genau sie den Weg zu dem Töpfchen mit dem Regenbogengold findet.
Ich glaube alle Eltern kennen das von ihren Kindern,von deren diversen Wortschöpfungen oder Erklärungen verblüfft und mehr noch zum lachen gebracht zu werden.Es gibt nichts,das man gegen das Lachen des Kindes eintauschen würde.
Sie liebte die Sonne,Schmetterlinge,Regenbogen,Mohnblumen,Nudeln mit ohne alles und vor allem Papa war der Grösste,ihr Held,so wie sie für ihn sein Flöckchen war.Manchmal nahm es mir sekundenlang den Atem,wenn die zwei miteinander lachten und wenn sie gemeinsam über ein Buch gebeugt sassen und der eine dem anderen die Bilder erklärte,dann war sie fast greifbar,die Liebe und Wärme und das pure Glück.
Als sie zu ihrem fünften Geburtstag ihr heiss ersehntes "grosses" Fahrrad erhielt,ohne Stützräder,sie war ja schon "gross",schwor sie bei allen ihren Elefanten,die waren ihre ausgesprochenen Lieblingstiere,nie mehr würde sie sich in Zukunft etwas zum Geburtstag wünschen...keiner ahnte das das bittere Realität werden würde.
Die Jahre vergingen,für mich,viel zu schnell und sie wuchs auf wie viele andere Kinder auch...geliebt,behütet und umsorgt.Ich habe nie soviele Käfer gesammelt,Blumen gepresst,Pusteblumen gepflückt,Seifenblasen gemacht,Antworten gesucht,Sandburgen gebaut,Fensterscheiben bemalt,Teddybären und Puppen verarztet,kleine Freunde verpflegt,teilweise war's wie in einer Grossfamilie,mich gegen die verschiedensten Haustiere zur Wehr gesetzt und vieles andere mehr,wie in diesen Jahren.Sie war einfach ein fröhlicher,aufgeschlossener,selbstbewusster und frecher kleiner Kobold.
Alles aufschreiben würde zuviel werden hier,aber alle Erinnerungen bleiben für immer.
 
Dann kam wieder ein Mai...und die Sonne ging in Sekundenschnelle für eine ganz lange Zeit unter...
                                                             
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