Sternenkinder


Gedichte sind zu einem wichtigen Begleiter meines Lebens geworden. Denn sie geben wieder, was für mich so schwer in Worte zu fassen ist - weil es unfassbar bleibt. Die ausgewählten Gedichte reflektieren viele  meiner Gefühle, Ängste und Hoffnungen. 

                                                                

Du bist nicht mehr da, wo du warst...aber du bist überall, wo ich bin.Ein Mensch wird nicht sterben,
solange ein anderer sein Bild im Herzen trägt. 

Ich kehre zurück an die Orte, wo wir uns begegnet sind - und du bist da. Ich gehe die Wege,
die du gegangen bist. Du gehst wieder mit mir.

Ich freue mich an dem, was dich weiterhin erfreut hätte, und sehe dich mitlächeln.

Ich gehe den Spuren nach, die du hinterlassen hast, und begegne dir immer wieder.

Nichts kann uns trennen, wenn uns so viel verbindet.

(Verfasser unbekannt)

Auch wenn du von mir gegangen bist,bin ich verpflichtet gut zu leben.
Verpflichtet mir und vor allem dir,
denn du würdest es hassen und mich schimpfen,
wäre mein Leben dunkel und nicht mehr lebenswert.
 
(Kristiane Allert-Wybranitz)
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Denk dir ein BIld
 
Weites Meer.
Ein Segelschiff setzt seine Segel und gleitet hinaus in die offene See.
Du siehst,
wie es kleiner und kleiner wird,wo Wasser und Himmel sich treffen verschwindet es.
Da sagt jemand:"Nun ist es gegangen."
Ein anderer sagt:"Es kommt."
Der Tod ist der Horizont und ein Horizont ist nichts anderes,als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern,freuen sich andere,
ihn hinter der Grenze zu sehen.
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Nie wieder Sommersprossen im April,
nie mehr deine laute Fröhlichkeit – alles ist still.
Nie wieder Deine Augen sehen,braun und riesengroß,
nie wieder dich auf meinem Schoß.
Nie wieder deinen Mund,der so selten schweigt,
nie mehr deine kleine Hand,die mir eine Schnecke zeigt.
Nie wieder lauschen Deine kleinen Ohren,
ich hab ein Stück von mir selbst verloren.
Nie mehr die kleinen Füße,die in Pfützen springen
und Schlaflieder kann ich dir auch nie mehr singen.
Nie wieder backe ich Dir Hasentorte,
nie wieder flüstern wir liebe Worte.
Nie mehr mit dir um die Wette laufen,
nie wieder kitzeln,toben und raufen.
Nie wieder Protest gegen kratzige Socken,
auch nicht gegen den Kamm in den dunklen Locken.
Nie wieder die Welt mit deinen Augen sehn,
nie mehr mit dir am Rand des Mohnfeldes stehn.
Nie wieder deine kleine Hand in meiner Hand,
nie mehr mit dir Muscheln suchen am Strand.
Nie wieder Grasflecken in Deinen Sachen,
nie mehr höre ich Dein fröhliches Lachen.
Nie mehr mit dir Sterne betrachten bei Nacht,
nie mehr ein „Hast Du mir was mitgebracht?“
Nie wieder dich über die Wiese tragen,
nie mehr stellst Du mir neugierig Deine Fragen.
Nie wieder radeln wir durch den Wald,
die Welt ohne dich ist manchmal so leer und kalt.
Nie wieder mit dir in den Wolken Tiere sehen,
nie mehr Deine Gedanken verstehen.
Kein Staunen mehr über soviel Fantasie
mir fehlt deine Lebensphilosophie.
Nie wieder wünschen,planen und hoffen,
Deine Zukunft ist nicht mehr offen.
Nie mehr mit dir die Sonne genießen und den Schnee,
dieses „Nie wieder“, das tut so weh.

Ich weiss du bist jetzt in einer heilen Welt,
einer Welt,wo der Starke den Schwachen beschützt,
in der ein Auto auch für ein Kind anhält
und nicht rücksichtslos seine Stärke ausnützt.
Ich weiss du hast jetzt Frieden,Freude und Glück,
doch wollte ich Dich so gerne Großwerden sehen.
Warum dreht denn keiner die Zeit zurück?
Ich kann diesen sinnlosen Tod nicht verstehen!
Alles,was ich von Dir noch hab
ist die Erinnerung und – ein Grab,
und die Gewissheit,dass es Dich irgendwo noch gibt,
weil nichts wirklich verloren ist,das man so sehr liebt.

 

Wenn sich ein Regenbogen über den Himmel spannt,
dann gehen die Engel darauf übers Land.
Wenn ein silberner Stern durch die Wolken schuppt,
kann es sein, dass er sich als Engel entpuppt.
Wenn uns am Abend die Sonne rot brennend verlässt,
dann feiern die Engel über den Bergen ein Fest.
Und wenn's leise flüstert: "Ich habe dich gern!",
dann ist ein Engel gar nicht so fern.

(© Andrea Schacht)

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  Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang.
            Nur vor dem Tod derer,
                die mir nah sind.
Wie soll ich leben,wenn sie nicht mehr da sind?
       Das Gehen schmerzt nicht halb so,
                wie das Bleiben.
   Der weiß es wohl,dem Gleiches widerfuhr,
     und die es trugen,mögen mir vergeben.
                  Bedenkt:
     Den eigenen Tod den stirbt man nur,
       doch mit dem Tod der anderen
                muss man leben.
 
(Mascha Kaleko)
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                                                      Du bist von uns gegangen,wie du gekommen bist...Unverhofft.
                                                                       Und mein Leben änderte sich...Unverhofft.
                                  Meine Liebe für dich tief in mir ruht,manchmal unsagbarer Schmerz nach dir ruft,
                                                              jede Träne,die ich um dich weine,tut trotz allem gut.
                                            Ein anderes Bewusstsein sich in mir regt,neue Masstäbe im Leben legt,
                                                                        Du mein Kind hast alles in mir bewegt.
                                                    Eine echte Kraft in mir blüht,ein kleines Feuer in mir glüht,
                                                                          doch dich bekomme ich nicht zurück.
                                                 Du bist von uns gegangen,wie du gekommen bist...UNVERHOFFT.
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Deine Geburt habe ich eigentlich nicht begriffen.
Wo kamst du her?
Rasch benetzte ich dein Kindergesicht mit meiner Liebe.
Der Unendlichkeit deines Daseins war ich mir sicher.
Deinen Tod habe ich eigentlich nicht begriffen.
Meine Liebe ist auf der Suche nach dir.
Der Unendlichkeit deines Daseins bin ich mir sicher......
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